Dieser Samstag in Iffezheim wird für Anne-Sophie Schmidt aus Bosen-Eckelhausen unvergessen bleiben: Die junge Geigerin saß nicht nur weit vorne im Konzert von David Garrett, sie traf den Star-Geiger auch persönlich. Möglich gemacht hatte dieses Treffen die St. Wendeler Lokalredaktion der Saarbrücker Zeitung .
Eine zerrissene Jeans sollte es sein. Anne-Sophie Schmidt hatte genaue Vorstellungen, was sie tragen wollte, wenn sie auf Star-Geiger David Garrett trifft. Für ihre Mutter Heike war das eine Tortour: „Wir haben eine Saarland-Rundreise gemacht, um die richtigen Klamotten zu finden.“ Es gab ein Happy-End.

Als sie am Samstag vor der Rennbahn in Iffezheim auf SZ-Redakteurin Melanie Mai trifft, trägt die 16-Jährige die gewünschte schwarze Jeans mit Löchern, ein weißes T-Shirt und ein mintgrünes Jacket. Früh am Nachmittag ist sie mit ihren Eltern Heike und Hermann in Bosen-Eckelhausen losgefahren. Nur nicht zu spät kommen, lautet die Devise. Denn wann hat man schon mal die Möglichkeit, seinem Idol so nah zu kommen? Möglich gemacht hat dieses Treffen die Saarbrücker Zeitung. Als in der St. Wendeler Lokalredaktion bekannt wurde, dass es am Bostalsee einen Geige spielenden, jungen Fan gibt, organisierte sie das „Meet and Greet“ mit David Garrett. Seit sie davon wusste, bereitete sich Anne-Sophie auf das Treffen vor. Sie übte besonders das Stück „Air“ von Bach, das auch Garrett in seinem Programm hat.

Prosecco zur Begrüßung
Und sie hatte sich Fragen überlegt. Diese hatte sie fein säuberlich auf kleinen Karteikarten notiert. Mit diesen weißen Kärtchen spielt sie, während sie im Clubturm auf den Geiger wartet. Dorthin hatte sie ein Mitarbeiter gebracht; vorbei an Absperrungen und Sicherheitskräften. Am Stehtisch in dem gelb gestrichenen Raum steht Prosecco bereit. Anne-Sophie trinkt Wasser.

Obwohl ihr Idol noch auf sich warten lässt, ist Anne-Sophie begeistert. Es ist mittlerweile 19 Uhr. Seit gut 15 Minuten sind die Gäste aus dem St. Wendeler Land in dem Licht durchfluteten Flur. „Oh, wie schön“, sagt Anne-Sophie. Auch wenn sie ihn nicht sehen kann, sie hört David Garrett. Er probt. „Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass er direkt nebenan ist, werde ich doch nervös“, gesteht sie und legt die Karteikärtchen ordentlich nebeneinander.

19.15 Uhr: Jörg Kollenbroich kommt zu den Gästen. Er ist der kaufmännische Tour-Manager und bereitet Anne-Sophie und ihre Begleiter auf das Treffen vor. „Er wird euch duzen“, sagt er und fügt hinzu: „Also sagt ruhig David zu ihm.“ Auch sei es nicht nötig, in gebrochenem Englisch zu sprechen. Schließlich spreche der Geiger fließend Deutsch. Ansonsten gebe es keine Tabus, einfach die Fragen stellen und locker bleiben. „Ich lasse ihn jetzt noch zehn Minuten spielen, dann wird er kommen“, kündigt Kollenbroich an.

Zwischenzeitlich huscht der Star an den Gästen vorbei. Er trägt noch eine schwarze Hose, ein schwarzes T-Shirt. Und „sieht noch besser aus als auf den Bildern“, wie Anne-Sophie bemerkt. Aber er kommt noch nicht. Zuerst zieht er sich um. In seinem Bühnen-Outfit wird er zu den Schmidts kommen – schließlich beginnt das Konzert, genau wie in Bosen am Freitag, um 20 Uhr.

„Musik lebt von Momenten“
Ein kurzer Handschlag, dann geht's los. Anne-Sophie wirkt schüchtern, fragt ihn, ob er aufgeregt ist. Er sei gut vorbereitet und daher „relativ relaxed“. Und was sei, wenn mal etwas schief gehe beim Konzert? Auch das sei keine Tragödie, meint Garrett: „Musik ist ja keine Maschine, die perfekt sein muss, sie lebt vielmehr von den Momenten.“ Also ob er es geahnt hätte: „Beim Konzert ist ihm eine Saite gerissen“, wird Heike Schmidt am nächsten Tag erzählen.

Die Viertelstunde ist schnell vorbei. Garrett schreibt noch geduldig Autogramme, lässt sich mit Anne-Sophie fotografieren. Und dann ist er weg. „Das Bild hänge ich in mein Zimmer“, sagt die junge Geigern und schwärmt: „Er war genau so, wie ich ihn mir vorgestellt habe, so locker und richtig cool.“

Die Truppe wird nach draußen begleitet. Anne-Sophie und ihre Eltern sind eingeladen, sich das Konzert anzuschauen. Auf super Plätzen: Reihe acht, Mitte. David Garretts Auftritt beginnt nach drei Liedern der Pianistin Valentina Babor. Er fidelt „Let me entertain you“ von Robbie Williams, als er vom hinteren Festival-Gelände aus auf die imposante Bühne zugeht. Er trägt ein weißes T-Shirt, ein schwarzes Jacket – und zerrissene Jeans. > Mehr auf

Karten für das Konzert am Bostalsee gibt es unter anderem im Pressezentrum der Saarbrücker Zeitung in Saarbrücken oder via Telefon (06 51) 9 94 11 88. Der Preis liegt zwischen 50,50 und 150,50 Euro.