In der Klassik bereits eine feste Größe, im Pop noch nahezu unbekannt. Das will Pianistin Valentina Babor mit ihrem Debüt-Album nun ändern.
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Begeisterte Pianistin: Valentina Babor
Die Geschichte klingt tatsächlich ein wenig nach kitschigem Märchen: Ein Geigen-Star entdeckt eine Klavier-Prinzessin. Doch genau so ist es bei David Garrett (34, "Viva La Vida") und Valentina Babor, 25, gewesen. Die junge Münchner Pianistin hat sich in der Klassik längst einen Namen gemacht. Doch mit ihrem neuen Crossover-Album "Piano Princess", das von Garrett produziert wurde, will Babor nun auch in den Pop-Himmel emporschweben. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht die hübsche Blondine über die Zusammenarbeit mit dem berühmten Geiger und verrät, warum sie ihre Musik von gestern heute schon anders machen würde.
Frau Babor, wie kam es zu der Zusammenarbeit mit David Garrett?
Valentina Babor: Vor ungefähr einem Jahr wurde ich von Davids Dirigenten zu einem seiner Klassikkonzerte in München eingeladen. Dort haben wir uns Backstage kennengelernt und daraufhin hatte David die Idee, ein Klavier-Crossover-Album mit mir zu produzieren.
Garrett ist zuvor noch nie als Produzent aufgetreten. Wieso ist er dennoch genau der richtige Mann für Ihr Album?
Babor: David ist zuallererst ein phänomenaler Geiger und sehr intelligenter Musiker, der Musik in allen Genren auf höchstem Niveau und mit großer Leidenschaft interpretiert. Als verständnisvoller Mensch wusste er genau, in welchen Bereichen er mir durch sein Coaching helfen konnte und wann er mir bei der Produktion Freiraum lassen musste. Dazu kommen sein Einfallsreichtum, sein Mut und seine Erfahrung aus all den Jahren, in denen er mit größtem Erfolg Musik produziert und klassische Musik einem neuen Publikum näherbringt. Einen besseren Produzenten hätte es für mich nicht geben können!
Welche Voraussetzungen muss ein Song mitbringen, damit er sich für ein Piano-Crossover eignet?
Babor: Genau das war die Herausforderung bei dem Projekt, weil man das im Vornherein nicht genau sagen kann, inwieweit ein Song auch am Klavier gut klingt. Da ich instrumental keinen Text wiedergeben kann, liegt das Hauptaugenmerk natürlich auf Songs, die eine fassbare Melodie-Linie und guten Rhythmus mitbringen.
Warum haben Sie sich für die Aufnahmen des Albums in ein Studio in Manhattan einquartiert?
Babor: Da Davids Terminkalender sehr voll ist, gab es in diesem Zeitraum nur die Möglichkeit, die CD in New York zu produzieren. Die Tatsache, in dieser tollen Stadt und in den legendären Avatar Studios aufzunehmen, hat für mich als Künstlerin eine ganz besondere Bedeutung und ich würde das jederzeit gerne wiederholen.
Wie haben Sie David Garrett privat erlebt?
Babor: Ich habe David als einen hoch talentierten Mann erlebt, der trotz seines Erfolges am Boden geblieben ist und stets positiv und mit gutem Humor durchs Leben geht.
Ihr Album heißt "Piano Princess". Was fehlt zur Queen und wer sitzt momentan ihrer Meinung nach auf dem Piano-Thron?
Babor: Das ist schwer zu beantworten, da jeder Auftritt, jedes Album nur eine Momentaufnahme aus dem Leben eines Musikers ist. Musik machen ist ein ewiger Prozess. Schon heute würde ich vieles anders spielen als gestern im Konzert oder vor zwei Monaten im Studio. Ob es besser wäre, ist Betrachtungssache, welche sich im Laufe der Zeit auch ständig ändert. Der Wunsch, sich musikalisch ständig weiterzuentwickeln, ist meine Hauptmotivation, die Inspiration, immer wieder von vorne anzufangen und jeden Tag
weiterzumachen. Demzufolge gibt es künstlerisch gesehen kein endgültiges Ziel, nur den im Moment gewählten Weg.
Was macht für Sie die besondere Magie des Pianos aus?
Babor: Das Klavier bietet unter anderem durch die Pedalisierungsmöglichkeiten und dem polyphonenen Spektrum klanglich und dynamisch eine große Ausdruckspalette. Die Magie eines Instrumentes entsteht aber erst durch den Menschen, der es spielt.
Wie viel kostet eigentlich so ein Piano, auf dem Sie für gewöhnlich spielen?
Babor: Der bislang teuerste Konzertflügel der Welt ist ein 1883 bis 1887 im New Yorker Werk gestalteter Steinway, welcher 1997 einen Preis von 1,2 Millionen US-Dollar erreichte. Die gängigen, in Konzertsälen stehenden Flügel kosten aber zwischen 100 bis 400.000 Euro und sind 400 bis 480 Kilogramm schwer.
Gibt es irgendeinen Gegenstand, gegen den Sie ihr Piano eintauschen würden?
Babor: Meine Gesangsstimme, hätte ich Begabung dafür. Ich würde mein Ausdrucksspektrum aber dann erweitern wollen, nicht das eine für das andere eintauschen.
Haben Sie das Gefühl, dass das Piano von der breiten Masse noch immer als rein klassisches Instrument gesehen wird? Wollen Sie diese Sichtweise aufbrechen?
Babor: Das Klavier als Begleitinstrument ist bereits in fast allen Musik-Genren, wenn auch in unterschiedlicher Form, vertreten. Das Klavier als Soloinstrument war bisher meist nur im Klassik- oder Jazzbereich vertreten, demzufolge freue ich mich, dass dieses Instrument jetzt auch im Crossover mehr Beachtung findet.
Wer ist für Sie der größte Pianist aller Zeiten?
Babor: Es gibt eine Vielzahl herausragender Pianisten aus Vergangenheit und Gegenwart, die ich verehre und schätze, da jeder andere besondere musikalische Eigenschaften hat. Ganz oben auf der Liste stehen für mich Grigory Sokolov, Emil Gilels, Edwin Fischer oder Vladimir Horowitz. Aber auch meine Lehrer und Mentoren Elisso Wirssaladze, Gerhard Oppitz, Antti Siirala und András Schiff sind stets musikalische Vorbilder für mich.
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