Köln. „Explosive“ heißt die neue Cross-Over-Show, mit der Star-Violinist David Garrett ab Herbst die deutschen Konzert-Arenen rocken will. Von Kellys Grammatikou

David, Deine Show heißt „Explosive“. Was ist neu daran?

Mein Team und ich versuchen immer wieder etwas Neues und Spannendes für das Publikum zu kreieren, und darum haben wir uns entschieden, die Bühne in der Mitte zu platzieren. Das wird für mich und fürs Publikum sehr spannend und schafft eine tolle Atmosphäre – auch wenn wir damit nicht das Rad neu erfinden. Aber für mich ist es etwas Neues.

Wer hat am Bühnendesign gearbeitet?

Das haben wir alle gemacht. Die finalen Gespräche dazu gab es jetzt vergangenen Dezember. Mit der Planung haben wir im Grunde Mitte des Jahres nach den Open Airs begonnen.

In Deiner neuen Show kommst Du jetzt auch mit vielen neuen Stücken. Wer oder was hat Dich dazu inspiriert?

Ich hatte ja schon auf meinen letzten Cross-Over-Alben zwei, drei eigene Stücke. Beim neuen Album sind es fast nur eigene Kompositionen – und das ist auch ein Stück weit persönlicher. Sie sind ja von mir. Und die Inspiration hole ich mir von überall her – aus dem Alltag, beim Urlaub. Ich probiere viel aus, und oft verwerfe ich eben auch Kompositionen.

Welcher große Komponist begleitet Dich momentan bei Deiner Inspiration?

Das ist oft sehr verschieden, aber ich muss zugeben, dass ich zurzeit ein großer Fan von Tschaikowski bin.

Was spielst Du denn lieber: mehr die klassischen Stücke oder bist Du eher fürs Rockige?

Das ist schwer. Im Grunde kannst Du beides nicht miteinander vergleichen. Wenn beides nicht spannend für mich wäre, würde ich beides auch nicht machen. Es ist beides für mich unterhaltsam. Darum gestalte ich auch gerne beide Arten von Konzerten.

Wie lange dauerte die Vorbereitung für diese Show?

Die Vorbereitung war sehr lange, weil ich ja auch zum ersten Mal das neue Album live spiele. Alleine für das Album haben wir eineinhalb Jahre gebraucht, und jetzt kommt noch die Live-Produktion dazu.

(Report Anzeigenblatt)

Stargeiger David Garrett hat von jeher musikalisch, aber auch was die Präsentation seiner Musik auf der Bühne anbetrifft, Maßstäbe gesetzt. Und meist waren sie für manchen Superlativ gut. Seine Classic-Revolution-Tour hat zusammen mit der Arena-Tour 2014 und der Open Air-Tour mehr als 300.000 Zuschauer aller Generationen begeistert. Mit der „Explosive Live!“-Tour zu dem im vergangenen Herbst veröffentlichten Album „Explosive“ will er die Messlatte showtechnischer Sensationen dann noch ein bisschen höher legen.

Mit einem Gefühl zwischen Spannung und Vorfreude, jetzt endlich Einzelheiten des im Herbst anstehenden Show-Projekts verraten zu können, präsentiert David Garrett im Kölner Residenz Kino einen aufwendig produzierten 3-D-Film mit Impressionen des gigantisch anmutenden Bühnen-Designs und gibt auch schon einige Einzelheiten der Show preis. Als klassisch ausgebildeter Musiker und studierter Musikwissenschaftler torpediert der Geigenvirtuose mit seinem jüngsten Crossover-Projekt das traditionelle Schubladendenken, das Musik noch immer in E- und U-Musik einteilt.

Die Werke vom zweiten Crossover-Album:

Mit „Explosive“, seinem nach „Virtuoso“ zweiten Crossover-Album, perfektioniert er seinen extremen Spagat zwischen klassischem Anspruch und populärer Breitenwirkung, zwischen Johannes Brahms, Max Bruch und Michael Jackson oder Miley Cyrus. Auch was das Show-Design anbetrifft, will David Garrett seine eigenen Maßstäbe übertreffen. Am 22. November 2016 ist „Explosive Live!“ in der Westfalenhalle zu sehen.

„Die kommende Tour ist mit nichts zu vergleichen, was ich bisher gemacht habe. Ich will, dass das Publikum, auch wenn es schon frühere Shows von mir gesehen hat, immer auch neue Eindrücke, die faszinieren und nachhaltig im Gedächtnis hängenbleiben, mitnimmt“, beteuert Garrett, der Erfahrungen seiner vorherigen Tourneen mit in die Ideen für die neue Bühnenshow hat einfließen lassen. Das von ihm favorisierte 360-Grad-Konzept, bei dem die Bühne inmitten der Arenen aufgebaut ist, wurde unter anderem bereits von U2, Depeche Mode, Muse und sogar PUR realisiert.

"Wichtig für mich, dass das Auge mithört"

„Klar habe ich damit das Rad nicht neu erfunden, doch ermöglicht die rotierende Bühne, die vom Orchester umrahmt wird, dass das Publikum näher am musikalischen Geschehen dran ist und durch vielfach erweiterte Blickrichtungen mehr von allem mitbekommt“, verspricht Garrett, denn „wichtig ist für mich, dass das Auge mithört“.

Eine gigantische Lightshow, Lasereffekte sowie der insbesondere bei rockigen Titeln übliche Einsatz von Pyrotechnik dürfen bei einer Show, die sich „Explosive!“ nennt, natürlich nicht fehlen. Bei der Planung konnte sich der Musiker, was die Umsetzung seiner Vorschläge anbetraf, weitgehend frei fühlen, wenn auch nicht grenzenlos. „Als ich vor gut einem halben Jahr meine Ideen vorstellte, da kamen natürlich zunächst die Produktionstechniker mit ihren ‚Das geht-‘, ‚Das kann gehen-‘ und ‚Das geht nicht‘-Einschätzungen auf den Plan, und bis auf ein paar Sachen, die tatsächlich nicht machbar waren, haben wir jedoch alles hinbekommen“, grinst Garrett.

Dabei kann auch sein Sunnyboy-Charme nicht verhehlen, dass es sicherlich auch längere Diskussionen gegeben hat. Ein Limit waren sicherlich auch die Produktionskosten, die mit sechs Millionen Euro zu Buche schlagen und somit gleichfalls einen Superlativ darstellen. „Für uns aber war immer klar, dass wir im Hinblick auf die Ticketpreise auf jeden Fall im moderaten Bereich bleiben wollten“, versichert der Musikus.

Peter Tschaikowskys Violin-Konzert

Die technische Planung ist abgeschlossen, Garrett will sich jetzt Zeit für die Setlist und die Texte seiner Zwischenmoderationen für das rund zweieinhalbstündige Konzertprogramm nehmen. „Meine Fans wissen ja, dass ich zwischendurch schon mal gerne Schwänke aus meinem Leben erzähle, oder auch mal etwas zur Musik sage“, sagt Garrett, dem selbst seine schärfsten Kritiker ein überragendes Können attestieren.

Sein klassisches demonstriert er ab Ende März auf einer Israel-Tour mit Peter Tschaikowskys Violin-Konzert und anschließend mit einer Deutschland-Tour mit seinem Klavierpartner Julien Quentin, bei der das Duo ausgewählte Werke von Nicolò Paganini, Pablo de Sarasate und Fritz Kreisler spielt. Aber einen Lieblingskomponisten will Garrett nicht benennen. „Momentan ist es Peter Tschaikowsky, aber das liegt daran, weil ich mich wegen der anstehenden Tour am intensivsten mit ihm beschäftige“, sagt der Vielseitigkeitsgeiger.

Junges Publikum

Was er gleichfalls nicht verrät, ist die Musik, die ihn zu seinen Eigenkompositionen, von denen neben Songs von David Guetta („Dangerous“), Eminem („Lose Yourself“), Ed Sheeran („Thinking Out Loud“) oder Metallica („Fuel“) immerhin elf Titel auf „Explosive!“ zu hören sind, am nachhaltigsten inspirierte.

„Da sind so viele Einflüsse, denn neben Klassik habe ich mich schon immer intensiv auch mit Rock- und Pop-Musik befasst, viel arrangiert, und insgesamt fließt da jede Menge zusammen“, sagt Garrett, dessen erklärtes Ziel es ist, insbesondere dem jungen Publikum das weit verbreitete Desinteresse an klassischer Musik zu nehmen. Das Repertoire von „Explosive Live!“, präsentiert mit Band und Orchester, vermag da sicherlich einiges zu bewirken.

Die Tour
Die insgesamt 16 Städte umfassende „Explosive Live!“-Tour 2016 startet am 17. November 2016 in Braunschweig. Weitere NRW-Stationen sind Dortmund (22.11.16, Westfalenhalle), Halle/Westfalen (29.11.16, Gerry Weber Stadion) und Köln (1.12.16, Lanxess Arena). Tickets gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, über die Tickethotline (01806-777 111) sowie unter wwwdeag.de.

*помните, каким он парнем был... или хорошего человека должно быть много)