Im Konzertplan steht für Montag nur schlicht "Gastveranstaltung: Zakhar Bron Chamber Orchestra". Demnach dirigiert im Kammermusiksaal Zakhar Bron. Außerdem sind sieben Geiger, allesamt seine Schüler, aufgelistet. Der populärste Schüler allerdings fehlt in allen Ankündigungen. David Garrett wird als letztes Stück des Abends Vittorio Montis "Csárdás" spielen. Garrett wollte nicht, dass mit seinem Namen geworben wird, ist aus Interlaken zu hören, wo Brons Kammerorchester ansässig ist. Garrett will gewissermaßen überraschend sein Ständchen zum 70. Geburtstag seines Lehrers Zakhar Bron spielen. Wer am Montagabend einen Blick ins Programmheft wirft, wird Garretts Namen entdecken.

Geigenlehrer Zakhar Bron ist einer der großen Virtuosenmacher. Zu seinen Schülern gehören Klassikstars wie Vadim Repin, Maxim Vengerov, Igor Malinovsky, Daniel Hope und eben David Garrett, der sich am weitesten aus dem Klassikbetrieb herausgewagt hat.

Die Weltstars haben sich die Geburtstagskonzerte aufgeteilt

Bei den Berliner Philharmonikern gibt es gleich zwei Bron-Schüler: der Erste Konzertmeister Daishin Kashimoto und Thomas Timm, 1. Stimmführer der zweiten Geigen. Der gestrenge Bron hat seine Virtuosen fest im Griff. Sie haben sich seine Geburtstagstournee aufgeteilt. Repin spielt in Baden, Garrett in Berlin, Esther Yoo in Düsseldorf und Vengerov in Rotterdam.

Zakhar Bron wurde 1947 in Uralsk (Kasachstan) geboren, nachdem seine Eltern als Juden Ende der 30er-Jahre aus Polen und Rumänien in die Sowjetunion geflohen waren. Er lernte Geige in der Stoljarski-Schule in Odessa, später studierte er am Moskauer Konservatorium bei Igor Oistrach. Als Pädagoge begann er in Nowosibirsk. Er lehrte anschließend in London, Lübeck, Madrid, Köln, Zürich. In den Lübecker Jahren brachte der Geigenauktionator Bongartz regelmäßig seinen Sohn David zum Unterricht. Der machte später unter dem Mädchennamen seiner Mutter als David Garrett Weltkarriere.

Kammermusiksaal der Philharmonie am 18.12. um 20 Uhr. Tel. 01806/570070