24-25.09.2017 Bad Woerishofen / Festival der Nationen*
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Поделиться2529.09.2017 23:14
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Danke, David!
Beim ersten Galakonzert brilliert der Star-Geiger und lässt doch den jungen Talenten des vbw-Festivalorchesters den nötigen Raum. Nicht nur das hatte am Sonntagabend wirklich Klasse Von Alf Geiger
Cool: Star-Geiger David Garrett versetzte sein Publikum beim ersten Galakonzert am Sonntagabend in Verzückung – dass er dabei die Nachwuchs-Musiker des vbw-Festivalorchesters nicht vergaß, machte ihn noch sympathischer. „Flupp“
Foto: Bernd Feil
„Danke, David“, haucht eine Besucherin, als sie mit verträumten Augen zur Bühne blickt. Dort steht er, der Weltstar, er hat sein Publikum beim ersten Galakonzert am Sonntagabend verzaubert – das war auch nicht anders zu erwarten. David Garrett, das ist nicht nur ein musikalisches Versprechen, das ist auch eine Marke: So locker, wie er dasteht, mit seinen zum Zopf gebundenen blonden Haaren, seinem Drei-Tages-Bart, dem T-Shirt unter dem sportlichen Sakko, der Jeans und den obligatorischen, klobigen Stiefeletten.
Er hält dieses Versprechen – er sieht nicht nur cool (und gut!) aus, er ist auch als Geigen-Virtuose eine Erscheinung. Wäre es kein gediegenes Klassik-Konzert, so würde man den 37-jährigen gebürtigen Aachener bestimmt als „Rampen-Sau“ bezeichnen – doch das geziemt sich natürlich nicht bei einem genialischen Geiger wie David Garrett, der bürgerlich zunächst David Christian Bongartz hieß.Als er acht Jahre alt und sein Talent erkennbar war, nahm er den Namen seiner amerikanischen Mutter, der Primaballerina Dove-Marie Garrett, an – seine Eltern hatten das so entschieden weil sie der Meinung waren, dass Garrett geläufiger klinge als der deutsche Nachname des Vaters. Und so kennt ihn heute also (fast) jedes Kind als David Garrett – angesichts seiner außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten wäre er aber wohl auch als Bongartz weltberühmt geworden.
Er ist eine Marke und genau so lieben ihn seine Fans – beileibe nicht nur die weiblichen (die aber vielleicht noch ein bisschen mehr). Gerade weil er zumindest auf den ersten Blick so gar nicht in das Schema eines Klassik-Stars, sondern viel eher zu einem waschechten Rockstar passen will. Zu dieser Rockstar-Marke gehört es dann wohl auch, dass es im Foyer zufällig genau das graue T-Shirt verkauft wird (20 Euro), das der Star dezent unter seinem Sakko versteckt trägt ...
Gut, dann ist er halt ein Klassik-Rockstar – und dennoch (oder gerade deshalb!) lieben ihn die Menschen, als Everybodys-Darling oder als Traum-Schwiegersohn, der dieses Image trotz einiger skandalträchtiger Überschriften souverän bewahrt hat.
Und – selbstverständlich – lieben ihn die Menschen auch und vor allem wegen seiner Musik, seinem atemberaubenden Spiel mit seiner Stradivari „A. Busch“ aus dem Jahr 1716, seinem Charisma und seiner ganz eigenen, manchmal schrägen, aber immer virtuosen Interpretation der Stücke – und von alledem sich die rund 1000 Fans beim ersten Galakonzert am Sonntagabend im Kurhaus eine Ahnung.
Bam! Und plötzlich ist er da, das vwb-Festivalorchester macht artig Platz für den Weltstar und die Blicke der jungen Musikerinnen und Musiker hängen wie gebannt auf dem jugendlich wirkenden 37-Jährigen. Bestimmt beneiden ihn die Kids alle um seine Musik-Karriere, vielleicht aber auch der eine oder andere um seine lässigen Klamotten und seine Attitüde.
Mit der Ouvertüre zur Oper „Euranthe“ von Carl Maria von Weber haben sich David Garrett und Dirigent Christoph Adt ein populäres Stück ausgesucht, vermutlich auch, um den jungen Musikern etwas die Aufregung zu nehmen.
Doch das wäre gar nicht nötig gewesen – die jungen Musiker haben schon bei der Eröffnung gezeigt, was sie drauf haben: Da mag mancher Kulturkritiker schmunzelnd oder naserümpfend auf Bad Wörishofen blicken – dass hier in der Provinz so ein Festival auf die Beine gestellt wird, ist und bleibt außergewöhnlich.
Außergewöhnlich, wie gefühlvoll, enthusiastisch und emotional der Stargeiger David Garrett seine Fans ebenso mitreißt wie all jene, die sich vor allem wegen des großen Namens im Kurhaus eingefunden haben.
Außergewöhnlich aber vor allem, wie charmant und ganz unprätentiös der Star seinen jungen Musiker-Kollegen die Bühne überlässt. Er spielt selbstredend herrlich – doch er agiert dabei so, dass er sich nicht mehr als nötig in den Vordergrund spielt. Er blickt die jungen Musiker direkt an, er nickt, zwinkert aufmunternd und wippt im Takt mit. Als ihm ein weiblicher Fan schon nach dem ersten Stück ein Geschenk auf die Bühne reicht, scheint ihm das fast peinlich zu sein, er zuckt ratlos mit den Schultern als wolle er sagen: „Wofür denn? Ich hab doch gar nichts besonders geleistet“ – und stellt das in Cellophan eingepackte Geschenk dann zur Seite.Hier geht es nicht (nur) um ihn – das ist das wohl sympathischste Signal des Abends. Zwei Zugaben gönnt er seinem Publikum dann doch noch, nachdem er für das Konzert für Violine und Orchester in D-Dur Pjotr Iljitsch Tschaikowsky mit Jubel und anhaltendem Applaus belohnt wurde. „Bach oder Paganini“ fragt er scherzhaft ins Publikum, denn „heute ist ja Wahltag, da können wir es doch demokratisch machen“. Er entscheidet sich dann doch – ganz undemokratisch – für Bach und wird natürlich erneut dafür gefeiert. Mit seiner zweiten Zugabe mag er dann doch den einen oder anderem im Saal überrascht haben: Michael Jacksons „Smooth Criminal“ auf der Geige, ganz typisch Garrett und doch auch ganz nah am King of Pop – das ist wirklich spektakulär! Dann ist Pause, alle reden – natürlich – nur von David Garrett. Schade eigentlich, denn das vbw-Festivalorchester unter Leitung von Christoph Adt ist wirklich fantastisch. Nach der Pause hauen die jungen Musikerinnen und Musiker mit der „Sinfonie Nr. 7“ in d-Moll von Antonin Dvorák dann alle Gäste buchstäblich aus den Schuhen.
Wow! Die Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren gelten als die „U-17-musikalische Nationalmannschaft“ Bayerns – und das völlig zu Recht! Als sich die anspruchsvolle Sinfonie dem Ende zuneigt und die jungen Musiker immer gekonnter und gelassener zu Werke gehen, umspielt ein Lächeln das Gesicht von Dirigent Christoph Adt.
Der Maestro ist ganz offensichtlich zufrieden – und das Wörishofer Publikum ist es auch, dessen zu Recht jubelnder Aufschrei unüberhörbar ist. Da fällt kaum mehr ins Gewicht, dass Star-Geiger David Garrett nach der Pause gar nicht mehr in Erscheinung getreten ist. Er blieb im Hintergrund – und gerade das hat wirklich Klasse!
Поделиться2602.10.2017 23:01
Фотографии с ресурса Belga Image
http://www.belgaimage.be/#/search/images?text=david%20garrett%20Festival%20der%20Nationen%202017
Поделиться2825.05.2018 01:13
Подруга выиграла два билета на генеральную репетицию и подарила один мне! Большое спасибо, это было прекрасно! До вечера! Фабиан