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DAVID GARRETT RUSSIAN FORUM

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10.05.2010 Halle (Saale)/ RECITAL with Julien Quentin*

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Репортаж на ТВ о выступлении Дэвида в Georg-Friedrich-Händel-Halle в Галле.


https://disk.yandex.ru/i/kSA3AwiUXldnTw

Отредактировано Лёна (18.12.2018 20:08)

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Klassik lässig vom Barhocker

Von HELEN HAHMANN 
11.05.2010

https://www.mz-web.de/halle-saale/halle … er-7730328

https://forumupload.ru/uploads/000f/9c/c7/837/t592964.jpg

HALLE/MZ. - Alles, was sich nicht verändert, ist leblos. Nach dieser Devise hat David Garrett genau das Richtige gemacht, als er sich entschied, die Konventionen der klassischen Aufführungspraxis von ernster Musik aufzubrechen. Mit seinem Crossover-Konzept ist es ihm gelungen, dem Repertoire der westlichen Kunstmusik wieder Leben einzuhauchen. Und er hat ein eher klassikfernes Publikum an Brahms und Beethoven herangeführt. Am Montagabend gastierte der blitzschnelle und von der Presse in höchsten Tönen gelobte Violinist in der Händel-Halle mit seinem kammermusikalischen Programm "Recital 2010".

David Garrett betritt die Bühne in Jeans und lässigem Jackett, lehnt sich an einem Barhocker an und stürmt in Johannes Brahms' Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 hinein. Er besticht mit seiner atemberaubenden Fingerfertigkeit und durch die interpretatorische Leichtigkeit, mit der er selbst technisch anspruchsvolle Passagen dahinzaubert, als wäre es nichts weiter. Explosionsartig findet er in pointierte Einsätze und schmachtet auf seiner Stradivari in weiten dynamischen Bögen.

Schweres wird leicht

Keineswegs driftet der 29-jährige Deutsch-Amerikaner dabei in Kitsch ab. Es wirkt eher verspielt, wenn Garrett Töne ausgiebig anschleift, als halte er keine Geige, sondern eine Fender-Gitarre in der Hand.

Sein Stil macht die Musik zugänglich. Das Eis zum Publikum bricht durch die lockeren Moderationen zwischen den Stücken. Das, was klassische Musik "schwer" macht, was Distanz schafft und verkopft wirkt, wischt Garrett weg. Ganz bewusst. Seine Musik soll auch ein junges Pop-affines Publikum erreichen, das nicht zurückschreckt, wenn Ravel und Mozart auf dem Programm stehen.

Jemand, der so unbeschwert mit dem ehrwürdigen Erbe der europäischen Musikgeschichte jongliert und dabei noch so erfolgreich ist wie Garrett, beherrscht sein Handwerk. Garrett stand bereits mit zwölf Jahren neben Yehudi Menuhin auf der Bühne und durfte sich dessen Wertschätzung sicher sein. Ein Wunderkind. Eines, das von der polnischen Geigerin Ida Haendel unterrichtet wurde und dem der Feinschliff an der Juilliard School in New York von Itzhak Perlman verpasst wurde. Garrett studierte dort außerdem Komposition und Musikwissenschaft. Seine Stärke sind die technisch anspruchsvollen Stücke. Klar wurde das in Maurice Ravels "Tzigane", das der französische Komponist Anfang der 1920er Jahre für die ungarische Violinistin Jelly d'Arányi schrieb.

Auf dem Klavier wurde Garrett von dem Franzosen Julien Quentin begleitet, der ebenfalls Aufmerksamkeit verdient. Sein Spiel gab der laxen Solostimme soliden Boden. Quentin konzertierte kraftvoll, konzentriert und mit Spielfreude. Zugunsten der Show trat er hinter dem Solisten zurück, was den Stücken zu einem seltenen, violinenlastigen Charakter verhalf.

Präzise, aber nicht perfekt

David Garrett ist präzise, aber nicht perfekt. Sein Augenmerk liegt weniger auf der Genauigkeit, als vielmehr auf der Wirkung der Musikstücke. Er hat Ausstrahlung und eine dezente, aber gut geplante Bühnenshow. Das mag es manchem Hörenden ermöglichen, dem Konzert zwei Stunden zu folgen, ohne auch nur einen Gedanken an die Musik zu verschwenden. Nach üppigem Applaus und sage und schreibe sechs Zugaben - doppelt so viele, wie der Star gewöhnlicherweise gewährt! - verlassen Garrett und Quentin die hallesche Bühne.

Alles in allem ist die Mischung von klassischer Musik mit Pop- und Rockanklängen ein planvolles Konzept, das sich gut verkauft. Es zeigt, dass auch Klassik Mainstream sein kann, wenn der Protagonist zum Popstar taugt.

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