Новое интервью с Дэвидом в преддверии тура и церемонии награждения "Goldene Henne" ("Золотая курица").
Hier und heute geht es mir gut
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Bevor im November seine große „Explosive“-Tour startet, tritt der international gefeierte Violinist David Garrett (36) am 28. Oktober bei der Goldenen Henne in Leipzig auf. „Eine wunderschöne Stadt, ich bin dort immer wieder sehr gern zu Gast“, schwärmt er. „Und auf die ‚Henne‘ freue ich mich auch schon!“
Wie empfinden Sie das deutsche Publikum?
Tatsächlich sind die Menschen in verschiedenen Teilen der Welt sehr unterschiedlich: In Asien sind die Leute während des Konzerts so zurückhaltend, dass ich beim ersten Mal dachte: „Oh mein Gott, ich weiß nicht, ob es denen gefällt…“ (lacht). Und am Ende brechen die Dämme, alle rasten euphorisch aus! In Südamerika dagegen zeigen die Menschen ihre Begeisterung sofort, tanzen, feiern: Da ist es so laut, dass man sich selbst kaum noch hört. Das deutsche Publikum ist sehr warmherzig: Die Leute hören einem erstmal zu und wenn es Ihnen gefällt kommt Stimmung auf.Kommen Sie denn noch mit ihren Fans in Kontakt?
Sicher! Zum einen natürlich auf der Bühne. Aber auch im täglichen Leben: Ob ich spazieren gehe, mir beim Supermarkt eine Milch kaufe oder in einem Hotel zu Gast bin, gibt es immer Menschen, die mir „hallo“ sagen.Die Violine gilt gemeinhin als klassisches Instrument. Sie haben es geschafft, die Geige mit Ihrem Crossover-Sound zu modernisieren.
Die Geige ist schon immer ein populäres Instrument gewesen: ob irischen Volksmusik oder zum Beispiel auch Country-Musik in Amerika, die Geige war in vielen Musikgenres vor mir schon präsent. Mir ist es sehr wichtig, die Vielseitigkeit des Instruments zu zeigen: Die großen Klassiker liegen mir bis heute sehr am Herzen – aber ich probiere immer wieder gerne andere Musikrichtungen aus, um zu sehen, was funktioniert, und was nicht. Dinge zu versuchen, die niemand vorher gemacht hat, finde ich spannend.Sie haben als Kind mit dem Geigenspiel angefangen, waren schnell erfolgreich. Haben Sie später, als Jugendlicher, nicht mal gedacht: Vielleicht würde ich doch lieber Gitarre spielen?
Merkwürdigerweise nicht. Wenn du in einem Bereich gut bist – und du weißt, wie schwer es war, so gut zu werden! – dann weißt du auch, was es bedeuten würde, mit einem anderen Instrument noch einmal bei Null anzufangen!Kam nie der Gedanke: Wär ich doch mal Rockmusiker geworden?
So zu denken ist mir völlig fremd. Ganz im Gegenteil: Alles, was in deinem Leben passiert, positiv wie negativ, macht dich zu dem Menschen, der du bist. Wie du – in welcher Situation auch immer – mit den Dingen des Lebens umgehst, beweist Größe. Deswegen kann ich nicht zurückblicken und etwas bereuen. Denn im Moment, hier und heute, geht es mir gut, bin ich mit mir im Reinen und zufrieden. Wenn ich etwas anders gemacht hätte – wer weiß, ob das dann jetzt genauso wäre?Als Kind hat Ihr Vater Ihre Ausbildung stark geprägt – auch mit entsprechendem Druck. Wie war das für Sie?
Klar, als Kind ist man auch mal lustlos. Und natürlich kann man – wenn man Talent ausbauen möchte – nicht zwischendurch locker lassen und lustlos sein. Die nötige Disziplin aber muss man lernen! Und ich war immer so ein Sturkopf, der Druck hat mir nicht allzu viel ausgemacht.Und Ihr Verhältnis zueinander?
Ich behaupte mal, es gibt kein Kind, das durchgehend immer ein tolles Verhältnis zu den Eltern hatte (lacht). Heute haben wir ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Es gibt – wie bei allen Familien – auch mal Differenzen, aber generell verstehen wir uns bestens!Ihre jüngere Schwester Elena („Kratzer auf der Platte“) ist Popmusikerin, schreibt ihre Songs selbst und hat gerade ihr Debütalbum „Elena“ auf dem Markt. Sie verwendet bewusst nicht den Nachnamen Garrett. Wie finden Sie das?
Ich habe davor großen Respekt! Sie wollte es allein schaffen – auch, weil sie ja ganz andere Musik macht. Sie ist wahnsinnig begabt, hochintelligent, eine tolle Songschreiberin und Texterin! Ich liebe die Sachen, die sie macht. Wenn ich es beurteilen müsste, würde ich sagen, sie hat, von ihrem Können her, zehnmal mehr auf dem Kasten als ich. Eine ihrer Nummern, die es nicht auf ihr Album geschafft hat, hat mir so gut gefallen, dass ich Sie gefragt habe, ob ich den Titel nutzen darf, um ihn auf der kommenden Tournee zu spielen.
Am 17.11.16 startet Ihre große „Explosive“-Tour. Was darf das Publikum erwarten?
Musikalisch präsentieren wir einige Stücke aus dem gleichnamigen Album, aber auch viele neue, von mir extra für die Tour geschriebene Titel und natürlich einige Sachen, die die Leute aus der Vergangenheit kennen und mögen.Was wird denn „explosiv“?
Mir ist wichtig, dass alles, was auf der Bühne passiert, nicht von der Musik ablenkt, sondern sie unterstützt. Daran arbeite ich auch persönlich sehr intensiv mit. Ich will jetzt nicht von Wagners Gesamtkunstwerk anfangen, aber heraus gekommen ist ein großartiges Tourkonzept. Wir haben es geschafft, eine zentrale Mittelbühne mit Drehelementen zu konzipieren und umzusetzen! Das war immer ein Traum von mir und ich freue mich riesig darauf.Sie gelten ja als Frauenschwarm. Wie ist das: Kommen zu Ihren Konzerten mehr Frauen als Männer?
Wahrscheinlich sind es etwa 60 Prozent Frauen. Und ehrlich gesagt: Ich als Mann fände es auch schade, wenn es nicht so wäre (lacht)! Aber die Männer, die von ihren Frauen mitgenommen werden, und nicht so richtig Lust haben, brauchen keine Angst zu haben: Aber Ich spiele ja nicht nur Schnulzen, sondern auch jede Menge Pop und Rock. Und wer einen ersten Eindruck möchte: Bei der Goldenen Henne gibt’s einen ganz besonderen Auftritt!Artikel von Victoria.Teichert verfasst