David Garrett möchte mit "Unlimited" wieder Spaß auf der Bühne haben
Новое интервью с Дэвидом изданию RNZ
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Новый альбом и новый тур
Дэвид Гэрретт хочет вновь получить удовольствие на сцене с UNLIMITED
25.10.2018 Steffen Rüth
RNZett-Autor Steffen Rüth sprach mit dem 38-Jährigen über sein Comeback, seine Gesundheit, seine Lieblingsinsel und die Herausforderungen, die der Erfolg mit sich bringt.
David, Du bist nach Deinem Bandscheibenvorfall seit Mitte September auf Tournee. Tut es gut, wieder Deinem Beruf nachgehen zu können?
Ja, natürlich. Ich freue mich sehr, dass es wieder losgeht. Ich habe diese Zeit für meinen Körper einfach gebraucht. Es war mir sehr wichtig, wieder ohne Schmerzen spielen zu können. Ich glaube, das ist nachvollziehbar. Wenn man einen Beruf ausübt, sollte man das schmerzfrei tun können. Daher habe ich mir die Auszeit genommen.
Bist Du wieder richtig fit?
Zu 100 Prozent. Es hat ein bisschen länger gedauert, aber ich wollte mir auch die Zeit nehmen, damit wirklich kein Rückfall droht.
Einige Leute haben sich schon Sorgen gemacht. Hattest Du auch daran zu knabbern, dass die Verletzung länger dauerte als gedacht?
Nein, ich habe ein sehr gutes Ärzteteam um mich herum gehabt, das mir von Anfang an den Zeitraum gegeben hat, mit dem ich habe rechnen müssen. Wir sind natürlich vom besten Szenario ausgegangen, doch man kann den Körper nun mal nicht zwingen.
"Unlimited" heißt Deine Tournee. Bekommt man in den Konzerten so viel David Garrett wie nie zuvor geboten?
Es wird eine Greatest-Hits-Tour, natürlich mit dem Besten vom Besten, was ich in den zurückliegenden zehn Jahren alles aufgenommen habe. Es sind ja immerhin zehn Alben in zehn Jahren entstanden, das ist ja wirklich mal ein Grund zu feiern. Und zwar dort, wo es am Schönsten ist: Auf der Bühne.
Das "Unlimited"-Best-Of-Album ist weniger rockig als das letzte, oder?
Wir haben einige der alten Tracks neu arrangiert, vier Stücke haben wir akustisch aufgenommen, also unplugged, und ein neues Arrangement der Toccata gemacht. Zusätzlich haben wir sechs neue Songs aufgenommen, außerdem einige meiner Lieblingsstücke.
Wenn Du auf die letzten zehn Jahre zurückblickst: Erscheint Dir das, was da alles passiert ist, nicht selbst manchmal absurd?
In den vergangenen Monaten hatte ich endlich einmal Zeit, mir ein paar Gedanken zu machen, und ja, es ist schon ein Irrsinn aber gleichzeitig auch phänomenal. Ich hatte wahnsinnig viel Glück, habe aber auch wirklich sehr hart dafür gearbeitet. Im Endeffekt ist das nicht greifbar, aber man freut sich natürlich darüber, was man alles in seinem Leben geschafft und bewegt hat: Wie viele Menschen sich wegen mir zum ersten Mal in ein Klassikkonzert gesetzt haben. Oder wie viele wegen mir angefangen haben, ein Instrument zu spielen. Darauf bin ich schon sehr stolz.
Ist die eigentliche Arbeit, den Erfolg und den Status immer wieder neu zu bestätigen?
Die eigentliche Arbeit ist, immer wieder ein neues Produkt auf den Markt zu bringen, was für die Fans interessant ist, was Menschen fesselt und begeistert. Ein gutes Gespür für neue musikalische Ideen zu haben, ist sehr wichtig. Ich möchte mich ja nicht wiederholen, sondern meine eigene Messlatte immer wieder ein paar Zentimeter höher legen.
Dieser Druck, sich selbst übertreffen zu müssen, ist Dir also bekannt?
Ja, aber ich werde mich erst mal auf meine Greatest-Hits-Tour konzentrieren. Das ist für mich ein bisschen entspannter, weil ich die Songs schon seit Jahren spiele. Wir haben zwar ein paar neue Arrangements gemacht, doch in erster Linie wollen wir die letzten zehn Jahre zelebrieren. Ich bin ziemlich sicher, dass ich sehr viel Spaß auf der Bühne haben werde.
Wann findest Du ein Stück gelungen?
Wenn ich es selbst gerne höre. So ein gewisses Gespür dafür, was wirklich gut ist und gleichzeitig auch bei den Fans ankommt, sollte man als Musiker schon haben. Ich denke, ich habe in der Vergangenheit mit meiner Auswahl zu 99 Prozent richtig gelegen.
Auch was die Wahl Deiner Wohnorte angeht? Momentan lebst Du ja hauptsächlich auf Mallorca.
Ich habe nach wie vor meine Wohnungen in Berlin und in New York, aber auf Mallorca bin ich immer häufiger. Gerade im Sommer ist das wirklich sehr schön, eine tolle Insel, wo ich viel draußen in der Natur bin, spazieren gehe und Sport mache. Ab und zu bin ich natürlich auch in New York, im Sommer war ich einige Wochen am Stück dort, bin in Museen gegangen und habe mir Konzerte angeguckt. Am wenigsten Zeit habe ich in Berlin verbracht.
Hört sich so an, als hätte Dir die Verletzungspause ganz gut getan.
Ja, wie soll ich es formulieren? Es war ein schwieriges, aber auch ein sehr wichtiges Jahr für mich. Ich habe Energie getankt, habe die Gesundheit wieder auf die Beine gestellt und auch ein paar neue Ideen entwickelt. Das war eine gute Gelegenheit, in Ruhe und mit Zeit in mich zu gehen und zu überlegen, was ich in den nächsten zwei, drei Jahren anstellen könnte.
Was waren für Dich die persönlichen Highlights in zehn Jahren Karriere?
Das ist wirklich schwer zu beantworten. Ich überlege selbst auch schon, ich möchte ja bei der Tour gerne ein paar lustige Anekdoten erzählen. Es ist so viel passiert, vieles habe ich sogar schon vergessen, meine Schwester rief mich neulich an und meinte, ich müsste mal was mit Questlove, dem Schlagzeuger von The Roots machen. Und plötzlich erinnerte ich mich: Den kenne ich doch irgendwo her, mit dem habe ich sogar schon mal gespielt, in der "Tonight Show" mit Jimmy Fallon. Ich hatte das total vergessen.
Also echt. Wie kann man das denn vergessen?
Ich weiß es auch nicht. Das waren so schnelle, spannende, fantastische und wunderschöne zehn Jahre. Manche Gedächtnislücken kommen glaube ich auch vom Jetlag (lacht).
Info: Das Album „Unlimited“ erscheint am 26. Oktober. Live am 27. Mai in der SAP Arena Mannheim. RNZ-Ticketservice; ab 50,90 Euro.
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