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David Garrett: „Ich muss Qualität abliefern“
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NP-Interview mit David Garrett, der im Juni mit einem neuen Crossover-Programm in Hannovers Sportpark kommt.
Sie wirken erstaunlich gelassen. Überhaupt kein Lampenfieber?
Da ist schon eine gewisse Aufregung, man hat ja Erwartungen an den Abend. Aber dieser Druck ist ganz normal, glaube ich. Es ist ein Druck, den man gerne verspürt, der die Konzentration ein wenig anhebt. Dagegen Lampenfieber, negative Nervosität, das hab ich sehr, sehr selten.Die nächste Tour wird wieder ein Rock-Klassik-Mischprogramm. Hatten Sie früher Lieblingsbands, „Bravo“-Poster überm Bett?
Eher nicht. Das war in meiner Kindheit schon sehr intensiv mit der klassischen Musik. Entsprechend waren meine Stars als Kind Geiger: Menuhin, Heifetz, Oistrach.Wann kamen Sie mit Popmusik in Berührung?
Das erste Album war Queens „A Night at the Opera“.Also Rock mit sinfonischen Anmutungen.
Ja, und - klar - hat man nachts Radio gehört, um zu wissen, wie sie so ist, die verbotene Musik (lacht).Ihre Rock-Adaptionen reichen vom Surf-Urgestein Dick Dale bis zu Metallica und Coldplay. Alles Ihr Musikgeschmack?
Absolut. Seit ich mit Crossover angefangen habe, bin ich Gott sei Dank in dieser luxuriösen Position, mir alles aussuchen zu dürfen. Mein persönlicher Geschmack prägt jedes Album, jede Tour.Gibts Pop, der gar nicht geht?
Ja, klar. Aber es gibt auch Klassik, die gar nicht geht. Schlechte Musik - die gibts überall.Viele Musiker des Klassiksektors schmähen Kollegen, die Ausflüge in die U-Musik wagen. Selbst Ihre Lehrmeister Ida Haendel und Zubin Mehta zeigen vornehme Zurückhaltung zum Pop-Garrett. Fühlen Sie sich zwischen den Stühlen?
Ich kann mich an keine negative Äußerung von Zubin erinnern.Er hat gesagt: Davids Pop kann ich nicht beurteilen.
Das ist ja auch in Ordnung. Aber Sie haben natürlich recht. Mancher sieht das kritisch. Ich bin ja nun auch jemand, der schon immer versucht hat, das Publikum zu expandieren - und habe dafür Sachen ausprobiert, die eine Brücke schlagen zur klassischen Musik. Es ist nicht mehr und nicht weniger. Fest steht, ich muss Qualität abliefern, sei es in der Klassik oder im Crossover-Bereich. Solange ich das für mich reines Gewissens mache, ist mir Zurückhaltung oder Ablehnung … unwichtig. Wer es nicht mag - gut.Sind Rockfans offener?
Glaube ich nicht. Was ich faszinierend finde: In den letzten 15, 20 Jahren, parallel zum Zusammenbrechen des CD-Markts, ist eine viel größere Toleranz bei den Publikümern der Musikgenres entstanden. Es ist schön, dass man sich nicht mehr aufteilt in „Wir sind Rock ’n‘ Roll“, „Wir sind R’n‘B“ und „Wir sind Hip-Hop“.Was wird bei der nächsten Crossover-Tour zu hören sein?
Eine „extended version“ der CD „Music“. Wir haben 16 brandneue Stücke, die noch keiner gehört hat. Von allen Touren, die ich bisher gemacht habe, wird dieses Programm das unterhaltsamste und vielseitigste. Aaah! (in Richtung der Masseurin) Das tut weh! Und es wird das schönste.Beispiele?
(lacht) Das Publikum soll überrascht werden.Wenn man sein Leben lang der Musik gedient hat, kommt da mit 32 Jahren schon mal die Sehnsucht nach dem sogenannten normalen Leben auf?
Normalität sich vorzustellen ist schon ziemlich schwer nach so langer Zeit. Selbst meine Vorstellungen von einem normalenLeben wären wohl nicht normal(lacht). Was natürlich immer wichtiger wird, sind Ruhe und Zeit. Ich übe einen Beruf aus, in dem ständig etwas passiert, in dem du ständig agieren und reagieren musst. Und die schönstenMomente sind, wenn man mal einen Gang runterschalten kann. Um Energie zu tanken.Wo schöpfen Sie Kraft?
Am besten ist, wenn man Natur um sich hat. Ein Spaziergang am See, im Wald. Zehn Minuten im Gras sitzen. Solche Momente bekommen bei mir immer mehr Wertigkeit.Ist Stille für Sie wichtig?
Ab-so-lut!
Отредактировано Elina (20.05.2013 00:55)