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DAVID GARRETT RUSSIAN FORUM

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2009 Classic Romance (CD)

Сообщений 1 страница 15 из 15

1

Треклист:

1. Humoresque
2. Méditation
3. None But The Lonely Heart   
4. Serenade
5. Zigeunerweisen – 1: Moderato   
6. Zigeunerweisen – 2: Un peu plus lent   
7. Zigeunerweisen – 3: Allegro molto vivace
8. Salut d’amour
9. Vocalise   
10. Mendelssohn Violin Concerto – 1: Allegro molto appassionato
11. Mendelssohn Violin Concerto – 2: Andante   
12. Mendelssohn Violin Concerto – 3: Allegro molto vivace

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Купить amazon

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Я вот поизучала на амазоне все диски Дэвида. Возникло два вопроса. Может, вы проясните. Почему Classic Romance такой дорогой? Нет, я понимаю, что такого плана диски всегда дорогие. Но не до такой же степени, даже если сравнить с остальными его альбомами. На британском амазоне стоит он 20.78 фунтов! На американском - от 32 долалров. это очень дорого! я покупала альбомы иностранных исполнителей, и понимаю, что дешево не будет, но по такой цене, обычный СД (не делюкс или супер-эдишен с какими-то приколами)- ещё, честно говоря, не видела :O  Может, я что-то не понимаю, и  в  нём есть особенность, которую я не вычитала в описании, не знаю.. 
И ещё такой момент. Диск "David Garret" и альбом "Encore" очень похожи по трек-листу, впринципе и там, и там есть те композиции, которые мне уже понравились.. Но не знаю, какой лучше, и почему так вышло, что они похожи.. Если у кого-то есть оба альбома, скажите, пожалуйста, своё мнение, что лучше.

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4

Лично я затрудняюсь ответить, какой из двух альбомов лучше. На одном есть то, чего нет на другом. Например "New Day", его собственная композиция (и моя любимая среди его произведений). На другом диске есть "Дуэль банджо" и "Кармэн"...хм, не знаю даже. В таких случаях надо просто брать оба диска!!!)))...

С чего Вы взяли такую цену за "Classic Romance"??? Вот, за 12.90 всего

http://qps.ru/datIx

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5

Elina, спасибо! А цену такую видела вот здесь:
http://www.amazon.co.uk/gp/product/B002 … d_i=468294

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6

Ну видать они своё уже накручивают, при чём не по-детски(((...на НЕМЕЦКОМ амазоне другие цены...

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7

https://rutube.ru/video/d4c9d6f83e24b81 … a81ae8643/

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Девочки, переведите плиз английскую часть видео! Я потом объединю всё с немецкой частью...

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Фото из сессии Classic Romance)))
Пристегнитесь, берегите головы, размеры))))

http://s9.uploads.ru/t/41SAT.jpg   http://s9.uploads.ru/t/PA0op.jpg

http://s9.uploads.ru/t/0O9pB.jpg   http://s8.uploads.ru/t/RLSIp.jpg

http://www.philippmueller.co.uk/750123/advertising

+1

10

Salvjor написал(а):

Фото из сессии Classic Romance)))Пристегнитесь, берегите головы, размеры))))

[взломанный сайт]   [взломанный сайт] 
Убийственно...

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https://rutube.ru/video/5b4c2e0ceabce72 … 493c95300/

+3

12

Elina написал(а):

Девочки, переведите плиз английскую часть видео! Я потом объединю всё с немецкой частью...

Elina, мяч на твоей стороне поля )))

К посту 7

(1:50)
Эндрю Литтон (дирижер)

Я думаю, что мы объединили очень традиционные произведения, в т.ч. Мендельсона, Сарасате. Потом у нас есть аранжировки, которые сделали Дэвид и Джон. Это очень стандартный набор пьес, но не в таком сочетании. Думаю, что потенциальные слушатели будут приятно удивлены.

Он всегда был очень романтичным исполнителем, даже тогда, когда ему было 11 лет. Что касается его подхода к инструменту и к исполнению музыки, он очень близок к моему подходу, который уносит тебя в XIX век. Тогда люди были большими виртуозами, но у них также была большая внутренняя свобода, они легко могли изменять ритм, но тем самым находить правильное звучание. Они выражали себя очень свободно. И он прекрасно это делает в любом произведении.

Дэвид – один из очень многих талантливых скрипачей, но в нем есть шарм, прекрасная внешность. Это имеет свое значение. И тот факт, что как человек он очень приятный, выносит его за рамки «классического шкафа», за рамки эдакого «серьезного исполнителя», и делает его ближе к публике. А это как раз то, что ей нужно. Ей нужен тот, кого можно обожать. И Дэвид очень подходит для этого. Невозможно четко сформулировать и определить, какие факторы срабатывают. Думаю, в его случае, это он сам.

Отредактировано Elina (10.05.2017 20:41)

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Gute Saiten, schlechte Saiten

Разгромная критика на альбом Дэвида "Classic Romance"

https://www.tagesspiegel.de/kultur/pop/ … 58810.html

на немецком

Garrett und Bell
Sie sehen gut aus, haben Erfolg und bewegen sich zwischen Klassik, Kitsch und Pop – die Geiger David Garrett und Joshua Bell FREDERIK HANSSEN
Das Faszinierende an David Garrett ist: Der Klassikpop-Star glaubt wirklich an das, was er tut. Er lebt das Prinzip Crossover, ist fest davon überzeugt, kulturferne Schichten für die sogenannte ernste Musik begeistern zu können, indem er die schönsten Melodien der Vergangenheit als Chart-Hits präsentiert.

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Seine Karriere begann der in Aachen geborene Sohn amerikanisch-deutscher Eltern als Wunderkind. Mit zehn Jahren durfte er seine erste CD einspielen, nahm sogar unter Claudio Abbado auf. Dann aber sagte sich David Garrett von seinen überehrgeizigen Eltern los, ging nach New York, schlug sich alleine durch, auch als männliches Model. Vor allem aber hielt er in Ruhe Zwiesprache mit seinem Instrument, bis er fand, die Zeit sei nun reif für einen zweiten Anlauf. Lange musste er mit seiner Crossover-Idee bei den Plattenfirmen hausieren gehen. Schließlich konnte sich Warner Music dazu durchringen, den wilden Stilmix aus traditionellen Zugaben, Musical-Schnulzen und Rockballaden zu veröffentlichen. Die CD „Virtuoso“ schlug ein wie eine Bombe, der attraktive Geiger wurde durch die Medien gereicht, machte bei „Wetten, dass“ eine gute Figur, plauderte sympathisch in Talkshows und war plötzlich der Hit der Saison. Nachdem die erste CD Goldstatus erreicht hatte, schob er mit „Encore“ eine zweite nach, die es sogar zu Platin brachte.

Wie so oft bei extrem erfolgreichen Unterhaltungskünstlern, war der 28-Jährige nicht zufrieden. Er wollte sich neben der Liebe der Massen auch noch die Hochachtung der Kenner erringen. Also spielte er „Classic Romance“ ein – und geriet zwischen die Stühle. Die Optik nämlich entspricht dem üblichen Beuteschema: Das Hemd aufgeknöpft, ein Totenkopfkettchen umgelegt und die Geige lässig über die Schulter geworfen wie eine E-Gitarre. Garretts PR-Agentur, so vermutete jüngst die „Süddeutsche Zeitung“ sei wohl der Meinung, dass die Jugend „nur das wirklich liebt, was sie auch gerne, nun ja, ficken würde“. Das Repertoire aber ist, wie gesagt, diesmal seriös: Tschaikowsky, Dvorak, Elgar, Mendelssohn und Co. – klassisches Kernrepertoire.

Dass sich David Garrett mit „Classic Romance“ kaum neue Kritiker-Freunde machen wird, liegt nicht an seinen technischen Fertigkeiten. Er vermag durchaus, Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert fehlerfrei zu spielen. Als Interpret jedoch ist er tendenziell zu phlegmatisch. Sein Ton ist recht dünn und arm an Klangfarben, was dann doch etwas verwundert, da er ja eine Stradivari sein Eigen nennt. Durch das Fehlen ausgeprägter Spannungsspitzen empfiehlt sich die Aufnahme immerhin als Klangtapete für die gehobene Gastronomie.

Richtig schwierig aber wird es bei den sieben Zugabenstückchen, die auf der CD entgegen der üblichen Praxis vor dem Hauptwerk platziert sind. Denn Garrett hat einige Titel bearbeitet. Dass die Originalpartituren bei unzähligen Wunschkonzerten ihre Publikumswirksamkeit unter Beweis gestellt haben, ist ihm egal. Er spielt Gott, formt sie sich nach seinem Geschmack neu. Mit der verheerenden Folge, dass die Stücke nun klingen wie banale Filmmusik.

Dvoraks „Humoreske“ beispielsweise, die nichts sein will als eine charmante Petitesse, donnert Garrett zum love-theme auf: In einem hinzugedichteten Vorspiel zupft die Harfe zu seifigen Liegetönen der Streicher, während zwei Flöten in parallelen Terzen den Motiv-Kopf vorstellen. Über einen superflauschig gemachten Streicherteppich schreitet der Solist dann voran, frei erfundenes Paukengedonner leitet das Orchesterzwischenspiel ein, die Violingruppe geht in treibende Beats über, Garrett drückt auf die Sentiment-Tube, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen, bevor das vergewaltigte Stück in einer extra angefertigten Zuckerguss-Coda mit Fade-Out-Effekt seinen letzten Seufzer tut.

Kitsch, so hat es Theodor W. Adorno zu definieren versucht, ist die Vortäuschung nicht vorhandener Gefühle, die zur Neutralisierung des ästhetischen Phänomens führt. So entsteht Kunst, die nicht ernst genommen werden kann, aber dennoch ästhetischen Ernst postuliert. Vom Wunsch getrieben, die Leute dort abzuholen, wo sie stehen, zerstört David Garrett ohne Not musikalische Strukturen, die von den Komponisten ja nicht aus Jux und Dollerei konzipiert wurden.

Die betörende Wirkung von Jules Massenets „Méditation“ beruht zum großen Teil darauf, dass die Begleitung jeweils aus sieben aufsteigenden Tönen und einer kurzen Pause besteht, bevor die himmelstrebende Arpeggio-Bewegung erneut einsetzt. So wird der Solist in die Lage versetzt, mit seiner Melodie schwerelos über dem Orchester zu schweben. Garrett vergröbert diese filigrane Struktur auf effekthascherische Weise: Die Harfen wogen auf und ab, Paukenwirbel, die nur ein Hintergrundgrollen sein sollen, werden überbetont, Echowirkungen neu eingefügt, später dramatisierende Streicher-Tremoli, in der Coda schließlich zusätzliche Hörnerstimmen, die da nicht hingehören. Zudem atmet Garrett nicht mit der Musik, seine Phrasierung, gerade am Schluss, ist trivial statt raffiniert. Jede Menge Wirkung ohne Ursache also. Kitsch eben. Erschreckend, dass sich ein seriöses Ensemble wie das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin für so was hergibt.

Auch der amerikanische Geiger Joshua Bell hat jüngst ein Album veröffentlicht, das sich unter dem Stichwort „Kitsch“ einordnen lässt. Zu Garretts CD allerdings verhält es sich so, wie es Karl Kraus einst über die Hauptstädte Deutschlands respektive Österreichs gesagt hat: „Was Berlin von Wien auf den ersten Blick unterscheidet, ist die Beobachtung, dass man dort eine täuschende Wirkung mit dem wertlosesten Material erzielt, während hier zum Kitsch nur echtes verwendet wird.“ Als ernsthafter Interpret ist Joshua Bell über alle Zweifel erhaben. Aber er ist auch ein geselliger Mensch, der gerne einen bunt zusammengewürfelten Freundeskreis in sein New Yorker Domizil einlädt. Statt um einen Beitrag ins Gästebuch, bittet er die Besucher, ein Stück zum Besten zu geben. Weil sich hier Künstler aller Genres begegnen, entsteht im Laufe eines Abends eine wilde ästhetische Melange.

Unter dem Titel „At Home with Friends“ hat Joshua Bell so eine Soirée nun für die CD nachgestellt: 14 Kollegen hat er versammelt, Tracks in 14 verschiedenen Stilen aufgenommen. Hier wird nichts für ein Zielpublikum geschmacklich zurechtgebogen, sondern jeder macht das, was er am besten kann: Sting frönt seiner Liebe zu englischer Renaissance-Musik, Chris Botti spielt Lounge- Jazz, Carel Kraayenhof Piazzola-Tangos. Kristin Chenoweth repräsentiert das Musical, Josh Groban schnulzt im Andrea-Bocelli-Stil, Dave Grusin betört mit Bossa- Nova-Lässigkeit.

Die einzige Konstante ist Joshua Bell, der sich, ganz höflicher Gastgeber, mit smartem Geigenklang den unterschiedlichen Stilen anschmiegt. Ob traditioneller Fiddler-Sound, ob südamerikanische Rhythmen oder Ethno-Pop, Bell beweist Chamäleon-Qualitäten, umschmeichelt elegant die Singstimmen, fügt den Stücken improvisierend ein paar Extra-Melismen hinzu. So verführerisch und klangsinnlich Bell dabei auch zu spielen versteht, eigentlich sind seine Extraportionen bei keinem der Stücke wirklich vonnöten. Der Purist mag darum „Kitsch!“ rufen und sich mit Grausen wenden. Wer sich jedoch vom New York Cheesecake immer ein extragroßes Stück abschneiden lässt, wird diese kalorienmaximierte Musik-Kost goutieren. Weil „At Home with Friends“ keine billige Anmache ist, sondern ein charmantes Ablenkungsmanöver, so einlullend-unterhaltsam wie eine romantische Komödie. Joshua Bell ist eben der Hugh Grant der Klassik. Und Garret leider nur der David Hasselhoff.

Хорошие струны, плохие струны

Автор -  FREDERIK HANSSEN

ПЕРЕВОД

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David Garrett, das Opfer der Klassik-Snobs

https://www.welt.de/kultur/article51887 … 6s4v8scVNw

РЕЦЕНЗИЯ на классический альбом "Classic Romance" (2009)

https://i.imgur.com/UtNWGuJm.jpg
https://i.imgur.com/5GFOLRAm.jpg
https://i.imgur.com/tqVxx4bm.jpg
https://i.imgur.com/QS6zGUJm.jpg
https://i.imgur.com/LkTU9hgm.jpg

Дэвид Гэрретт - жертва снобов классики

на немецком

Veröffentlicht am 13.11.2009 | Lesedauer: 5 Minuten
Von Lucas Wiegelmann
Er ist der populärste Geiger unserer Zeit, füllt Arenen und bringt Thomas Gottschalk zum Schluchzen. Von der Kritik wird David Garrett verachtet, doch er inszeniert sich gern als Opfer verbohrter Klassik-Snobs. Auf seiner neuen CD verabschiedet sich Garrett vom Crossover. Das klingt gar nicht so schlecht
ie wichtigsten Nachrichten von David Garrett in Kürze: Nein, er hat noch keine neue feste Freundin, dazu hat er im Moment keine Zeit. Aber für One-Night-Stands ist er nach eigener Aussage (dieser Schlingel!) gerne zu haben. Ja, er will von New York nach Deutschland ziehen, am liebsten nach Berlin, Mitte oder Kreuzberg.

Ach ja, und David Garrett hat jetzt eine neue CD. Das Cover sieht aus wie eine Obsession-Parfümwerbung, Garrett schwarz-weiß mit leicht geöffnetem Mund und weit geöffnetem Hemd. Der Titel des Albums lautet „Classic Romance“. Die Vorgänger hießen „Free“, „Virtuoso“ und „Encore“, die Nachfolger heißen wahrscheinlich „Applause“ oder „Music Dreams“ oder so ähnlich. Die Titel bedeuten eigentlich nichts, so wie Parfümnamen nichts bedeuten. Auf die Marke kommt es an, und die ist im Falle von David Garrett besonders wertvoll.

Der Geiger David Garrett (29) ist ein Popstar. Seine CDs verkaufen sich massenhaft. Seine Konzerte gibt er immer häufiger in Mehrzweckhallen statt in der Philharmonie. Neulich war er bei „Wetten dass...“ Wettpate für einen jungen Mann, der halbnackte Frauen am Hinternabdruck auf Papier erkennen kann. Nach ZDF-Maßstäben ist das ein Ritterschlag.

Damit sich das Modell Garrett nicht tot läuft, kann es aber nicht ewig so weitergehen mit Schlafzimmerblick und Hinternabdrücken. Auch ein Star muss sich weiter entwickeln. Deshalb sind auf der neuen CD nur klassische Stücke zu hören. Vorher hatte Garrett immer auch Crossover-Stücke auf seinen Platten, „Smooth Criminal“, „Fluch der Karibik“ oder „Nothing Else Matters“ (mit Hall auf dem Geigenklang).

Auf „Classic Romance“ ist dagegen sogar ein vollständiges Violinkonzert, das von Mendelssohn. In Promo-Interviews erzählt David Garrett, dass die Plattenfirma von einer reinen Klassik-CD abgeraten habe, aber er hat sich natürlich durchgesetzt – die Musik ist wichtiger als der Erfolg, soll das heißen. Ein Künstler ist stolz darauf, dass er auch mal mitentschieden hat, was auf seine CD kommt. Das sagt alles.

Herausgekommen ist eine Art Schlagerhitparade der Geigenmusik. Einige der bekanntesten Stücke der Violinliteratur sind dabei: Sarasates spektakuläre „Zigeunerweisen“, die unvermeidliche „Méditation“ von Jules Massenet, Schuberts „Ständchen“. Begleitet wird Garrett dabei immerhin vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Andrew Litton. Es klingt schlank und zurückhaltend, was gerade bei den süßlichen Nummern sehr wohltuend ist.
Die Stückauswahl ist nicht originell, aber effektvoll. Garretts Finger sind schnell, seine Bogentechnik ist ausgereift. An seiner Guadagnini (4 Millionen Euro teuer) macht er nicht auf Macho, sondern auf Frauenversteher: Er setzt auf die sanften Töne, auf weiche Melodien, gefühlvolle bis kitschige Rutscher und Verzögerungen. Ein Geigen-Softie.

So klingt auch das Mendelssohn-Konzert: Es gehört zu den berühmtesten Stücken der klassischen Musik, jeder Geiger muss es im Repertoire haben, praktisch jeder Solist hat es schon eingespielt. Da hat es jeder schwer, noch etwas Neues hören zu lassen. Garrett versucht es auch hier mit der zarten Masche, er greift nie an, geht manchmal fast unter im Orchesterklang, viele Phrasen sind mehr gehaucht als gespielt. Es klingt alles irgendwie teilnahmslos. Aber wenigstens ist es keine Show – man kann es sich gut anhören.

Dass David Garrett spielen kann, ist unbestritten. Seine Wunderkind-Geschichte ist ja kein PR-Gag. Als kleiner Junge aus Aachen galt er wirklich als Klassik-Hoffnung, er bekam Unterricht bei den besten Professoren, tourte als Teenager mit den großen Namen, mit den Berliner Philharmonikern, mit Claudio Abbado. Seine Eltern setzten ihn unter Druck, nahmen ihn von der Schule, ermahnten ihn ständig, auf seine kostbaren Hände aufzupassen. Mit 19 gab Garrett auf: Er zog von zu Hause aus, ging nach New York an die Juilliard School, um noch einmal zu studieren, in der Meisterklasse von Itzhak Perlman. Da nehmen sie einen nicht, weil man die Haare so schön hat.
Vor fünf Jahren kehrte Garrett dann zurück ins Musikgeschäft, und seitdem wird die Welt nicht mehr schlau aus ihm. Geld verdient er nun mehr als je zuvor, aber die Kritiker wenden sich ab. Sie verachten ihn wegen der ganzen Mätzchen: Die pseudo-lockeren Konzerte mit Rumlaufen im Publikum und Dialogen mit den jungen Leuten, was Nigel Kennedy vor Jahrzehnten schon gemacht hat.

Das Outfit, irgendwo zwischen Skater und Armani-Model, das an David Beckham erinnert. Der Crossover-Kram, Coverversionen von AC/DC oder Metallica, die viel zu weichgespült klingen, um aufrichtig zu sein – und die Apocalyptica 1996 eingeführt haben, nur mit richtigem Wumms. Der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als schnellster Geiger der Welt (13 Töne pro Sekunde) – der anderen Instrumentalisten peinlich wäre.

Garrett lebt gut mit der Kritik, oder besser gesagt von ihr. Es gehört zum Geschäftsmodell, dass er sich als Opfer verbohrter Klassik-Snobs inszeniert. Er erzählt die Geschichte von den bösen Musikkritikern, die mit ihren knorrigen Fingern auf den makellosen Beau zeigen, aber was kann denn der arme David dafür, dass er so schön ist und so gerne Rockmusik hört? Die Masche zieht, die jungen Leute rennen Garrett die Bude ein, und sogar Staatsoberhäupter bitten ihn als Glamourfaktor an den Hof wie Horst Köhler beim vergangenen Sommerfest auf Schloss Bellevue.

Garretts Erfolg kann man schade finden, muss man aber nicht. Wenn bald viele tausend Menschen sozusagen aus Versehen Mendelssohn hören, weil sie David Garrett scharf finden, ist das nicht das Schlimmste, was eine neue CD auslösen kann.

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David Garrett - Classic Romance
crédit photographique: © Philipp Mueller
https://www.facebook.com/20251621643481 … 360595434/
https://i.imgur.com/sHIa38Am.jpg

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